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Zwischenbericht...

Ich hatte die letzte Zeit oft das Gefühl meine Homepage zu vernachlässigen und will heute mal einen kleinen Zwischenbericht schreiben, denn 2007 war bisher schon sehr turbulent für mich.

Unter der Beatmung kann ich mein Leben meistern, die Muskeldystrophie ist fortschreitend und zwingt mich meistens ins Bett. Dennoch sind meine Tage bunt, ich bin viel am PC und es gibt immer wieder neue Unternehmungen.

Nächste Woche steigt in unserem Team das erste "Perfekte Dinner". Jeder aus dem Team gestaltet einen Abend und bekocht alle anderen, das wird bestimmt sehr lustig.

Seit Ende Januar musste ich mich darauf einlassen, den ernsten besorgten Blick meines Arztes nicht mehr zu ignorieren und seinen Rat zu befolgen, mich dringend untersuchen zu lassen.

Seit einem Monat weiß ich von der Diagnose Krebs, muss mich damit auseinandersetzen, mich meinen Ängsten stellen. Ich lasse mir sämtliche Konsequenzen durch den Kopf gehen, horche in mich. Es gibt die Hoffnung den Tumor medikamentös in Schach zu halten, ihn am weiterwachsen und aufbrechen zu hindern, was wir zur Zeit versuchen.

Radikale Operation, Chemo, Bestrahlung - man würde mich damit wohl in kurzer Zeit zu Tode therapieren. Also versuchen wir den eleganten schonensten Weg.

Wenn ich damit weiterleben kann, dass Krebs zwar in mir wohnt, aber nicht mehr weiterwächst, wäre das das Bestmögliche. Es geht mir bis auf größere Müdigkeit und kurze depressive Phasen nicht schlecht. Ich bilde mir ein, gut mit meiner Situation umzugehen.

Sehnsucht habe ich zur Zeit nur sehr große nach Alleinsein. Leider ist das ja auch schon vor der Diagnose Krebs die letzten Jahre nicht mehr wirklich möglich gewesen. Die lebensnotwendige Rund-um-die-Uhr-Versorgung wird schon mal zur Belastung, weil liebgemeinte Fürsorge, allzu große Nähe und mitunter auch Hilflosigkeit und Verständnislosigkeit mich zwischendurch fast erdrücken.

Es ist eine riesengroße Gratwanderung jedem die Möglichkeit zu belassen, man selbst bleiben zu können. Ich bin allen dankbar dafür, die diesen mutigen Weg mit mir gehen.

Ich mag mich nicht verstecken, grotesk - aber ich war ja schon vor Krebs lebensbedrohlich krank. Für mich hat sich "fast" nichts geändert. Krebs ist auch für mich so gesichtslos und unfassbar. Doch ich wollte ja auch vor fast 4 Jahren nicht gehen und will das auch heute nicht früher, als es sein soll.

Ich bin froh, liebe Menschen um mich zu haben, die verstehen, dass ich jetzt niemand anderes bin. Die mich "ich" sein lassen mit allen Konsequenzen.

Ich brauche kein Mitleid, ich leide nicht. Mitgefühl, das Mitfühlen anderer, ist etwas so Kostbares und ich bin froh, dass mir das geschenkt wird.

Natürlich mache ich mir Gedanken zu Endlichkeit und Tod, doch das mache ich mir schon länger. Ich werde versuchen, auf mich zu achten, Signale nicht ignorieren und mir erholsame Auszeiten zu gönnen.

Ein Anliegen ist mir, mir liebe Menschen wissen zu lassen, wie sehr ich sie schätze und möglichst noch viele fröhliche gute Stunden mit ihnen zu verbringen. Ich schmiede weiterhin Pläne, möchte noch viele Ideen umsetzen und  auf meiner Homepage ab und zu darüber in Text und Bild berichten.

März 2007

www.beatmet-zuhause-leben.de