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Beatmung über Maske oder Trachealkanüle ?

Darüber gibt es in vielen Foren Diskussionen und mit dieser Frage setzen sich sehr viele vor allem Maskenbeatmete auseinander.

Man versucht sich vorzustellen, wie sich welche Beatmungsform anfühlt.

Oft werden "allgemein, für jeden gültige" Vorzüge für die eine oder andere Form genannt, aber ein allgemeingültiges Pro und Contra dafür auszuarbeiten, ist wahnsinnig schwierig bzw. eigentlich nicht möglich, denn Beatmung muss auf jeden Betroffenen  individuell abgestimmt sein und jeder empfindet anders.

Was für den einen gut ist, ist für den anderen unvorstellbar.

Ich glaube aber, dass mit diesem Thema ganz allein gelassen, das für manchen zu einer  großen Belastung wird. Ich versuche jetzt deshalb hier meine ganz persönlichen Eindrücke zu schildern. Vielleicht hilft das manchem Betroffenen weiter, macht Mut seine eigenen Erfahrungen oder Vorstellungen zu formulieren und sich vielleicht auch in meinem Gästebuch dazu zu äußern.

Sicher interessiert dieses Thema und eventuell andere Erfahrungen und Sichtweisen dazu auch andere und regt zu weiteren Diskussionen an.

Zuerst möchte ich hier meine geringen Erfahrungen mit Maskenbeatmung und meine Gedanken dazu schildern, denn Maskenbeatmung  hatte man mit mir im Krankenhaus auch zuerst versucht.

Die Ausgangssituation war schwierig. Ich war zu dem Zeitpunkt des Ausprobierens der Maskenbeatmung noch vollkommen unter Medikamenten stehend und von ständigen Erstickungs- bzw. Todesängsten geplagt.

Die Maske über Mund und Nase umgeschnallt, wurde mir Luft in einem Rhytmus durch  Nase und Mund mit Druck in die Lungen geblasen, der nichts mit meinem eigenen Atemrhytmus zu tun hatte.

Ich konnte mich auf diesen Beatmugsmodus nicht einlassen, es war furchbar unangenehm. Der Druck wurde sehr hoch gewählt, um mich ausreichend zu beatmen. Ich hatte riesige Panik davor, was mit mir gemacht wurde und hielt die Prozedur nur sehr kurze Zeit aus.

Vielleicht wäre vieles ganz anders gelaufen, wenn ich damals schon bei klaren Gedankem, gut aufgeklärt und wirklich entscheidungsfähig gewesen wäre.

Das sofort wieder intubiert werden müssen nach dem erfolglosen Prozedere war ja auch keinesfalls angenehm.

Dennoch würde ich  bei der Wahlmöglichkeit  Trachealkanüle oder Maske, mich heute definitiv gegen die Maskenbeatmung entscheiden.

Ich  muss dauerbeatmet werden und das noch mein  restliches Leben lang. Die Vorstellung über Nasen- / Mund-/ Rachenraum ständig die Luft mit Druck eingeblasen zu bekommen, finde ich furchbar unangenehm und stelle es mir auch sehr einschränkend vor.

Die Beatmung über Maske ist uneffektiver. Der "Atemweg" ist länger und man braucht zur Überwindung dieses Weges einen größeren bzw. höheren Beatmungsdruck, damit genügend Luft bis in die Lungenspitzen kommt. 

Ich glaube, dass der "Totraum" Nasen-/ Mund-/ Rachenraum dadurch extrem ausgetrocknet wird und das Sprechen, Essen und Trinken mit Maske nicht ganz einfach ist.

Riechen kann man wahrscheinlich gar nicht mehr und die Gefahr des Verschluckens ist doch ziemlich groß. Die Gefahr sich dadurch auch eine Lungenentzündung zuzuziehen ist sehr groß und äußerst gefährlich. Schon eine leichte Erkältung mit "laufender Nase" stelle ich mir extrem unangenehm vor. Mir vorzustellen über Mund oder Nase abgesaugt werden zu müssen, weil es ja auch mit Maskenbeatmung vorkommt, dass Sekret abgesaugt werden muss, gehört zu meinen Horrorvisionen. 

Die große Einengung meines Sichtfeldes würde mich sehr stören. Der ständige Druck der gut abschließenden Maske und der Haltegurte wäre mir sehr unangenehm.

Mit der Mimik drückt man viel aus und ich möchte das nicht gezwungenermaßen hinter einer Maske verstecken. Auch Gefühle möchte ich noch soweit möglichst ausleben können und auch mal ungehindert küssen..

Dies ist meine sehr subjektive Betrachtung der Maskenbeatmung, denn ich bin nicht Maskenbeatmet.

 Wirklich alltagsgelebt betrachtet und  erfahrungsgemäß kann ich nur über Beatmung mit Trachealkanüle berichten  >>>


Meine Erfahrungen mit Trachealkanüle sind nach 7 Jahren Beatmung ganz anderer Natur und ich versuche meine ganz persönlichen  Eindrücke dazu möglichst objektiv zu schildern.

Tracheotomiert zu werden war keine wirklich bewußt von mir getroffene Entscheidung. Ich hatte ganz furchtbare Angst davor.

Man sagt mir zwar, dass ich mehrere Aufklärungsgespräche dazu mit Ärzten, Psychologe, Pflegepersonal und Angehörigen hatte, ich habe daran jedoch keinerlei Erinnerung, eine Folge der Medikamente, die ich zu der Zeit noch bekam.

Bei mir wurde das Stoma  operativ angelegt, das heißt, die Wundränder vernäht, damit eine bestehende Öffnung bleibt. Ich erinnere mich an keine dabei entstandenen Probleme, auch aus den Arztberichten sind keine zu entnehmen.

Die Beatmung über Trachealkanüle empfinde ich wesentlich angenehmer, zwar muss man sich auch darauf einlassen lernen, was die Maschine mit einem macht, aber ich werde durch sie im Alltag wesentlich weniger eingeschränkt.

Mein Kopf bleibt frei beweglich, ich habe keine störenden Fremdkörper im Gesicht. Die Beatmung ist effektiv, der "Atemweg" kurz und mit geblockter Kanüle geht kaum Atemluft durch Undichtigkeit verloren.

Ich bin in der glücklichen Lage mit der ungeblockten Trachealkanüle sehr gut sprechen zu können. Essen und Trinken ist kein Problem, Verschluckprobleme habe ich auch nicht.

Alle 14 Tage wird bei mir die Kanüle gewechselt, was kein Spaß ist. Denoch ist der Vorgang eine Angelegenheit von 10 Minuten und der reine Kanülenaustausch dauert nur ein paar Sekunden. Bei mir wird das von 2 erfahrenen Pflegern immer bestens durchgeführt, so ist auch das erträglich.

Absaugen von Sekret wird zur Alltagsroutine. Behutsam und gekonnt durchgeführt kann ich gut damit leben.

Mein Pflegeteam hat sich darauf einlassen können, mich nach meinen Vorstellungen abzusaugen und die Tracheostomapflege wird mit geblockter Kanüle durchgeführt. Das verhindert den Hustenreiz fast vollständig.

Mit einem hübschen Tuch oder Schal kann ich zum Ausgehen, wenn mir danach ist,  die Kanüle unauffällig verdecken.

Jeder Betroffene weiß um eigene Probleme bei seiner Beatmung.

Parallelen fallen auch schwer bei gleichartigen Beatmungsformen zu ziehen, weil sich die Betroffenen so individuell unterscheiden.

Dennoch kann manche Information helfen. Ich möchte deshalb gerne noch  genauere Informationen zu meiner persönlichen Beatmung über Trachealkanüle und mein Tracheostoma geben. Dies findet man unter Tracheostoma.

 

 


 

 






www.beatmet-zuhause-leben.de