Endotracheales Absaugen
ist die Bezeichnung für das Entfernen von Atemwegssekret oder aspirierten Stoffen mit einem Absaugkatheter aus den Atemwegen, meist mit Hilfe eines Absauggerätes, das den erforderlichen Unterdruck erzeugt. Endotracheales Absaugen ist in der Heimbeatmung in der Häuslichkeit beatmeter Menschen unabdingbares Tagesgeschehen. In der Klinik erlernt, oft nur an sedierten beatmeten Menschen vollzogen, bekommt man fast gar keine Rückmeldung von den Menschen, die abgesaugt werden müssen und die so auf das Vorgehen leider kaum Einfluss nehmen können. Sie müssen es einfach ertragen. In der Häuslichkeit ist die Situation häufig anders. Kann der beatmete Mensch sprechen, sollte jeder der ihn absaugt, sich die Rückmeldung darüber holen, wie er abgesaugt hat. Auch mit Menschen, die nur noch ein Ja oder Nein mit Körpersprache (Augenblinzeln, Finger bewegen etc.) signalisieren können, geben dem Absaugenden auf dessen differenzierte Fragen sehr wohl Antworten. Da kommt es nur auf die Fragen des Absaugenden an... Absaugen reizt die Schleimhäute und regt die Schleimproduktion an. Je häufiger abgesaugt wird, desto mehr Schleim wird produziert! Das kann ein echter Teufelskreis sein. Steriles und atraumatisches Arbeiten sind Grundvoraussetzungen beim Absaugen. Um wenig belastend, gefühlvoll und effektiv abzusaugen, kann man schon mit den richtigen Absaugkatheter gute Vorsorge treffen. Die Absaugkatheter sollten in jedem Fall atraumatisch sein, die meisten Betroffenen, bei denen schon ein atraumatischer Absaugkatheter mit zusätzlicher gebogener Spitze benutzt wurde, sind von dieser Absaugmethode als verhältnismäßig schonend überzeugt.. Was bedeutet atraumatisch in diesem Fall? Ein atraumatischer Absaugkatheter hat an seiner Spitze einen kleinen wulstartigen Ring mit 4 darüberliegenden kleinen Löchern. Wenn der Absaugkatheter saugt, entsteht um die Katheterspitze ein kleines Luftpolster, weil ein Teil der Luft um den Ring herum fließt. Durch dieses Luftpolster wird der Kontakt des Absaugkatheters mit der Tracheaschleimhaut weitest gehend unterbunden. Die Gefahr, dass sich der Absaugkatheter an der Tracheawand festsaugt ist gering und das abgerundete Ende des atraumatischen Absaugkatheters „schabt“ auch nicht an der Scheimhaut. Viele Krankenpfleger/innen wissen gar nicht um die gute Wirkungsweise eines atraumatischen Absaugkatheters. Wie bei den meisten althergebrachten Absaugkathetern aus der Klinik, führen sie ohne Sog den Katheter in die Trachea ein. So kann jedoch das schützende Luftpolster um die Absaugkatheterspitze nicht entstehen! Atraumatische Katheter sind immer unter Sog in die Trachea ein- und auszuführen!!!
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